Variabilität der Zeit: Wieso haben wir den Eindruck, dass die Zeit schneller läuft ?


 

Haben Sie auch den Eindruck, dass die Zeit immer schneller voranschreitet?

Ok , ich weiß es hat nichts mit dem Thema zu tun. Aber folgen Sie mir, vielleicht wird Ihnen einiges klarer wenn Sie die folgende Geschichte lesen.

Wieso hat man den Eindruck, dass die Zeit manchmal schnell, manchmal langsam läuft, obschon die Messeinheiten (Sekunde, Minute, Stunde) immer gleich bleiben?

Für alle diejenigen, die jetzt denken ich beginne mit Quantenphysik, kann ich beruhigen, Quantenphysik ist nicht auf Nanopartikel anwendbar, wie reden hier über Zeit in unseren Dimensionen. Auch diejenigen, die an die Relativitätstheorie denken, sind auf dem Holzweg. Diese Effekte kann man vernachlässigen.

Worin aber besteht dann das Geheimnis?

Um das zu verstehen muss man auf die psychologische Interpretation der Zeit zurückgreifen. In der Psychologie besteht die Zeit immer in Verbindung mit:

  • Inneren Parametern, wie zum Beispiel die Veränderungen der metabolischen Konstanten, es fühlt sich an, wie in ständiger Entwicklung zu sein, es gibt uns das Gefühl, lebendig zu sein (physiologische Variabilität) oder auch die ständige Bewegung des Denkens, auch das fühlt sich an, wie ein ständiger Wandel (psychologische Variabilität)
  • Externen Parametern, wie Position, Geschwindigkeit, Beschleunigung, Gewicht,..usw. Die Objekte, die uns umgeben (Universale Variabilität)

Diese beiden Arten von Parametern geben uns das Bewusstsein der Zeit. Aus einer semantischen Sicht ist das Wort “Zeit” nicht mehr und nicht weniger als ein Etikett, das sich auf die Wahrnehmung von Variabilität bezieht.

Aus einer kognitiven Sicht wird die Zeit durch ein anderes Konzept, nämlich die Dauer ersetzt. Die Zeit hat keine Grenzen, sie kann daher nicht,ohne ihr Grenzen zuzuweisen (Anfang und Ende), in den Bereich des Denkens integriert werden, was dann zum Konzept der Dauer führt. Also insgesamt interpretieren wir immer über die Dauer, weil uns unmöglich ist die Zeit zu empfinden ohne sie in Dauer umzuwandeln.

Auf dieser Tatsache begründet hier also die Antwort auf die erste Frage:

Je näher man sich dem Ende nähert, desto mehr beschleunigt sich die Zeit. Je weiter wir vom Ende entfernt sind desto langsamer läuft die Zeit. Sie hat überhaupt keine Bedeutung ganz zu Beginn der Zeitdauer, oder existiert gar nicht. Die Geschwindigkeit der Zeit wird am Ende der Periode unendlich.

Sind Sie immer noch dabei?

Gut, dann hier ein Beispiel um das Ganze zu verdeutlichen:

Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einem Flugzeug und Sie werden ohne Fallschirm ins Leere springen. Ja, Sie haben richtig gehört, ohne Fallschirm! Genau das ist wichtig um das Phänomen zu verstehen.

Wir werden dieses Experiment in mehrere Teilschritte unterteilen:

  1. Kurz vor dem Springen, haben Sie den Eindruck, dass die Welt um Sie  herum zum Stillstand gekommen ist (die Zeit hat keine Bedeutung, ist nicht mehr existent)
  2. Wenn Sie mit dem Sprung beginnen, wird der Countdown ausgelöst
  3. In den ersten zehn Sekunden haben Sie den Eindruck, dass die Zeit während des Fliegens in Zeitlupe vergeht, obschon Sie im Begriff sind, sich mit rasender Geschwindigkeit zu bewegen (verzerrte Wahrnehmung von Variabilität, aufgrund der Änderung der Umgebung). Wenn Sie keine Angst hätten, dass Sie sich Ihr Gesicht in ein paar Minuten zerschlagen werden, wären Sie sogar in Lage den Moment zu genießen und so tun als würden sie fliegen, und die atemberaubende Landschaft geniessen
  4. Je mehr Sie sich Sie die Erde nähern, beschleunigt sich auch die Zeitempfindung bis Sie den Boden erreichen, jetzt können Sie Objekte auf dem Boden unterscheiden. Ja, nicht nur mehr ein Mosaik aus grün und braun.Jetzt nehmen Sie die Bäume und den Boden wahr, die Zeit beschleunigt sich exponentiell. Die Zeit vergeht so schnell, dass Sie nicht einmal Zeit haben, zu erkennen, dass es das Ende ist
  5. Sie sind 2 m vom Boden entfernt. Sie werden das Ende dieses Abenteuers erkennen, es wird auch Ihr Ihr Ende sein. Am Ende dieser 2m wird sich die Wahrnehmung der Geschwindigkeit mit der Zeit, die in diesem Moment empfunden wird, ins Unendliche gehen

 

Natürlich handelt sich hierbei um ein theoretisches Experiment. Sie werden tot am Boden ankommen (Adrenalinpeak), aber das Beispiel veranschaulicht das Konzept.

Sehr schnell noch ein anderes Beispiel, aber diese Mal ein konkretes Beispiel:

Bei der Geburt, existiert keine Wahrnehmung der Zeit.

Als Baby, vergeht die Zeit sehr, sehr langsam. Sie haben nur ein vages Gefühl seiner Existenz.

Als Kind, werden Sie eine ziemlich reelle Vorstellung von Zeit besitzen, aber Sie kümmern sich nicht darum. Für Sie spielt die Zeit jetzt keine Rolle (denn wenn man die statistische Lebenserwartung betrachtet, sind noch sehr weit weg vom Ende).

Mit 20 Jahren beschleunigt sich die Zeit ein wenig im Vergleich zum Kindesalter, aber Sie glauben, dass Sie für immer jung sein werden, und dass das Ende (theoretisch) sehr weit weg ist. Genauer gesagt, es ist um das dreißigste Lebensalter herum (Ende der zwanziger Jahre) wenn Sie eine klare Vorstellung von der Beschleunigung der Zeit bekommen, dann beginnen Sie damit sich zu beschweren, dass die Zeit zu schnell vorbei geht.

Die Zeit beginnt weiter sich zu beschleunigen wenn Sie weiter altern, exponentiell bis ins Unendliche am Ender der Zeitdauer, die dann auch das Ende Ihres Lebens sein wird ……

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